Schnupperlehre: Warum sie sinnvoll ist und worauf es zu achten gilt
Bieten Sie als Ausbildungsbetrieb Schnupperlehren an. Damit ermöglichen Sie interessierten Jugendlichen, einen fundierten und tragfähigen Berufsentscheid zu fällen. Gleichzeitig können Sie sich ein Bild von potenziellen Lernenden machen.
Für die meisten Jugendlichen ist eine Schnupperlehre der erste intensive Kontakt mit der Berufs- und Arbeitsrealität. Sie ermöglicht es, die Sonnen- und Schattenseiten eines Berufs kennen zu lernen, die Atmosphäre zu erschnuppern und den wirklichkeitsgetreuen Arbeitsalltag hautnah zu erfahren.
Eine Schnupperlehre ist für alle Beteiligten mit grossem Aufwand verbunden. Dieser Aufwand lohnt sich nur, wenn die angestrebten Ziele erreicht werden. Die folgenden Punkte gilt es darum unbedingt zu beachten.
Vorbereitung
Stellen Sie ein vielfältiges Schnupperlehrprogramm für die Teilnehmenden zusammen. Dieses umfasst die Punkte «Zuschauen lassen – erklären – zu Aktivitäten anleiten» in möglichst vielen Bereichen und mit verschiedenen Betreuungspersonen (möglichst auch aktuelle Lernende). Viele Berufsverbände bieten ein Muster-Schnupperlehrprogramm an.
Auswertung
Keine Schnupperlehre ohne Auswertung. Im Auswertungsgespräch geben Sie ein Feedback zum Arbeitsverhalten und zur Eignung des/der Jugendlichen. Was könnte er/sie besser machen bzw. noch tun, um seine/ihre Chancen zu verbessern?
Wenn Sie die Schnupperlehre als Selektionsmittel für die Vergabe einer Lehrstelle nutzen: Setzen Sie ein Auswertungsblatt ein, auf dem die beteiligten Betreuungspersonen konkret beobachtetes Verhalten der schnuppernden Person festhalten.
Fehlende Motivation
Schnupperlehren mit unmotivierten Jugendlichen durchzuführen ist für alle Beteiligten frustrierend. Sprechen Sie deshalb frühzeitig und deutlich an – allenfalls auch schon vor der Schnupperlehre –, wenn Sie den Eindruck haben, dass der/die Jugendliche zu wenig motiviert oder schlecht vorbereitet ist.
Zu viele Anfragen
Die Schnupperlehre gehört in die Endphase des Berufswahlprozesses. Klären Sie vor der Schnupperlehre, ob die/der Jugendliche sich schon ausreichend über den Beruf informiert und die passenden Infoveranstaltungen besucht hat.
Bieten Sie Alternativen zur Schnupperlehre an, z.B. eine Betriebsbesichtigung oder einzelne Schnuppertage. Diese können auch als «Selektionsmittel» für die eigentliche Schnupperlehre eingesetzt werden.